Peter Heine
Peter Heine
Peter Heine





Bei diesem Gespann handelt es sich um ein Fahrwerk aus verschweißten  Blechprofielen.Alle drei Räder haben einen Durchmesser von 12 Zoll und sind aus Magnesium gefertigt.Angetrieben wird das Motorrad von einem BMW Motor mit 1000 cm/3 Hubraum.Gebremst wird das Gespann an allen Rädern durch Scheibenbremsen welche jeweils von Lockheed Bremszangen verzögert werden.

Gebaut wurde das Gespann von Franz Steidel aus Leimen bei Heidelberg.
Franz Steidel verstarb im Jahr 2002 in Heidelberg.

Kennern der BMW Rennsportszene war er bekannt durch seine profunden Kenntnisse und weit reichenden Umbauten des legendären  BMW-RS-Motors. Ein solcher BMW Motor verhalf auch dem aus der unmittelbaren Nachbarschaft in Leimen stammenden Gespannfahrer Helmut Schilling zu Erfolgen im Gespannsport.

So wurde Helmut Schilling auf einem mit Steidel Motor angetriebenen 16 Zoll Fahrwerk deutscher Meister 1973.

Für die Teilnahme an der  Motorrad Weltmeisterschaft Saison 1974 wurde eben jenes 12 Zoll Renngespann neu aufgebaut. Die Fahrer Paarung Schilling / Mathews ereichten in Ihrer ersten WM Saison zwei achte, sowie ein zehnter Platz. In der WM Saison 75 wurde das Gespann nach einem erfolgreichen vierten Rang bei der TT auf der Isele of Man vom legendären RS Motor auf einen wassergekühlten Vierzylinder Zeitakt König Motor umgerüstet.

Zusammen mit seinem Beifahrer Rainer Gundel wechselte Helmut Schilling 1976 zum damaligen ARO Rennteam. Dort starteten Schilling/ Gundel mit einem neuen Gespann als Teamkollegen von Schauzu / Kalauch.

1977 verunglückte Helmut Schilling auf einem Zweitakt Yamaha getriebenen Gespann beim Ratisbona Bergrennen tötlich. 

 



Das 12 Zoll Gespann wechselte 1976 den Besitzer. Es wurde von Friedel Reinhardt aus Oberursel bei nationalen Rennen eingesetzt. Friedel Reinhardt setzte das Gespann wieder mit dem bewährten BMW RS Motor ein.
In dieser Konstelation war Friedel Reinhardt einer der letzten Fahrer die diesen Motor mit Erfolg einsetzten. Bis zum Ende der Saison 1979 gelangen so noch Siege über die damals  überlegenen Zweitakt König und Yamaha getriebenen Gespanne. Über einen Umweg, der über einen Sammler in der Schweiz führte, gelang das Motorrad Mitte der achtziger Jahre zum Gespann- Beifahrer Ralf Engelhardt.

Von dort führte der Weg zum späteren IDM Fahrer Windfried Stoffel aus
Rielasingen am Bodensee. Dieser rüstete das Gespann auf den BMW Gleitlager-Motor um und setzte es bei verschiedenen Classic Veranstaltungen ein.



2006 erwarb Ralph Bohnhorst ( genannt Bohni ) das Gespann. Er baute es neu auf, versah es mit der heute eingesetzten Verkleidung und setzte es neben seinem Sohn Sven mit diversen teils berühmten Beifahrern zu Classic Läufen ein.

Seit 2008 fährt das Classic Team Hexental mit dem Gespann.
2010 gelang dem Vater / Sohn Duo Peter und Benedikt Heine der Gewinn der deutschen  historischen Meisterschaft.